Panel mit Vorträgen und Diskussion
Der aktuelle gesellschaftliche Diskurs verdeutlicht Brüche zwischen diversen sozialen Gruppen und zeigt oft Widersprüche mit dem wissenschaftlichen Kenntnisstand auf. Auch in der (Hoch-)Schule kommen Lehrende und Studierende nicht umhin, zu erkennen, dass Heranwachsende zunehmend mit antidemokratischen, verschwörungstheoretischen und menschenverachtenden Ansichten in der analogen sowie digitalen Welt konfrontiert werden. Deutlich wird dabei bspw. die wissenschaftsfeindliche Flexibilität der Ideologie des Rassismus in seiner steten und beharrlichen Negation moralischer Werte. Allein hier bedarf es eines Transfers wissenschaftlicher Erkenntnisse in (Hoch-)Schule und Öffentlichkeit sowie einer offenen Debatte, denn mit Überlegungen zur Streichung des Begriffes Rasse allein ist es nicht getan – schließlich ist dieser vermeintlich biologische Terminus das Ergebnis eines zugrundeliegenden sozialen Konstruktes. Das zu erkennen ist wesentlich, will man Rassismen bzw. gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit präventiv begegnen. Prävention kann jedoch erst dann nachhaltig sein, wenn der Wissenschafts-Praxis-Transfer als ein Beitrag zum lebenslangen Lernen gelingt.
Die Veranstaltung, die die (bio-)historischen Wurzeln des Rassebegriffs sowie verschiedenen Perspektiven und Möglichkeiten antirassistischer Bildungsarbeit bzw. Demokratiebildung beleuchtet, richtet sich daher an Studierende und Lehrkräfte aller Fachrichtungen sowie die interessierte Öffentlichkeit.
Auch in der Philosophiegeschichte haben Rassismen eine lange Tradition und es ist die Frage zentral, wie problemorientiert mit rassistischen Passagen im Philosophie-/Ethikunterricht umgegangen werden kann. Ein angemessener Umgang fordert, dass diese Passagen weder reproduziert, noch unter den Tisch gekehrt, noch historisch erklärt und damit bagatellisiert werden. Wie das gelingen kann und welchen Beitrag dabei ein interdisziplinärer Austausch leisten kann, ist Gegenstand einer Podiumsdiskussion mit der Philosophin Peggy H. Breitenstein, die sich schon länger mit der Frage „Wie umgehen mit Rassismus, Sexismus, Antisemitismus in klassischen Werken der Philosophie?“ beschäftigt.
Veranstaltungsort
FSU Hörsaal 6
Carl-Zeiß-Straße 3
07743 Jena
Veranstalter
Friedrich-Schiller-Universität Jena