Unter dem Thema "Hommage an einen fast Vergessenen. Eduard Rosenthal. Demokrat - Menschenfreund - Verfassungsvater" diskutieren renommierte Gesprächspartner über den Rechtswissenschaftler, Hochschullehrer, Politiker und zweimaligen Rektor der Universität Jena, dessen großartiges Vermächtnis Stadt und Universität in 2020 mit einem dezentralen Denkmal würdigen möchten.
Die Nationalsozialisten wollten Rosenthal auf Grund seiner jüdischen Herkunft aus dem kulturellen Gedächtnis löschen, in dem sie sein Bildnis aus der Porträtsammlung der Jenaer Universitätsrektoren verschwinden ließen. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen solche Fragen wie die Rolle einer Stadt im Hinblick auf ihre jüdische Vergangenheit. Wie konnte es gelingen, eine verdienstvolle, einflussreiche Persönlichkeit wie Eduard Rosenthal immerhin bis weit nach der Wende erstaunlich "effektiv" aus dem öffentlichen Gedächtnis zu tilgen? Was vermag wiederum ein dezentrales Denkmal und wie funktioniert es als Mittel der Erinnerungskultur?
Auf dem Podium sitzen Anna Warda (Stolpersteinprojekt), Constanze Mann (Leiterin des Stadtarchivs Jena), Reinhard Schramm (Jüdische Landesgemeinde Thüringen), Verena Krieger (Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Jena/ Impulsvortrag) und Jonas Zipf (Werkleiter JenaKultur/ Moderation.
Leider musste Stefanie Endlich (Professorin für Kunst im öffentlichen Raum an der Universität der Künste Berlin) aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen. Dafür konnte dankenswerterweise Gerhard G. Paulus (Lehrstuhlinhaber Experimentalphysik/ Nichtlineare Optik an der Universität Jena) gewonnen werden, welcher einer der drei Initiatoren des Projektes zum musikalischen Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus "Klang der Stolpersteine" ist.