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Zukunftszentrum Europäische Transformation und Deutsche Einheit

Jena startet mit Bürgerinnen und Bürgern in den Bewerbungsprozess

Die Stadt Jena wird sich gemeinsam mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena um die Ansiedlung des "Zukunftszentrums für Europäische Transformation und Deutsche Einheit" (ZET) in Jena bewerben. Auftakt zum öffentlichen Bewerbungsprozess bildet das Format eines WorldCafés am 5. Mai 2022 ab 19 Uhr in der Rathausdiele des Historischen Rathaus, Markt 1, 07743 Jena.  Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Jena und Interessierte sind eingeladen Ideen zu sammeln und gemeinsam über verschiedene Transformationserfahrungen zu diskutieren. Zudem werden den Teilnehmenden die Bewerbungsorganisation präsentiert und erste Einblicke in Konzeptideen gegeben.

Dr. Thomas Nitzsche, Oberbürgermeister der Stadt Jena: "Schon historisch ist Jena immer eine Stadt gewesen, in der Veränderung nicht einfach passierte, sondern aktiv gestaltet wurde – Transformation eben. Die individuellen Veränderungserfahrungen der Menschen in Jena, die breite Zivilgesellschaft und eine auf Mitbestimmung fokussierte Bürgerschaft haben insbesondere in den Jahrzehnten seit der Wiedervereinigung Deutschlands die erfolgreiche Entwicklung Jenas maßgeblich mitbestimmt. Nun sollen die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Veränderungserfahrungen und ihren Ideen auch am aktuellen Bewerbungsprozess für das Zukunftszentrum aktiv beteiligt sein."

Nitzsche sieht in der Bewerbung um das ZET die Chance, einen Besuchermagnet mit europäischer Strahlkraft nach Jena zu lenken. Der Bund fördert das Vorhaben mit 200 Millionen Euro, über 200 Arbeitsplätze könnten so in Jena entstehen.  Die von der Bundesregierung im April 2019 eingesetzte Kommission "30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit" hat in ihrem Abschlussbericht empfohlen, ein derartiges Zukunftszentrum in Ostdeutschland zu errichten. Es soll aus drei Säulen bestehen: einem wissenschaftlichen Institut, einem Dialog- und Begegnungszentrum sowie einem Museum. 

"Eine weitere, gewichtige Anforderung seitens des Bundes beschreibt die Entwicklung einer signifikanten, identitätsstiftenden Architektur für das in zentraler Lage zu errichtenden Gebäude, für dessen Besuch grundsätzlich kein Eintrittspreis zu leisten sein wird", so Martin Fischer vom Zentralen Prozess- und Projektmanagement der Stadt Jena.

Nach Aussage von Jonas Zipf, Werkleiter Jenakultur, geht es im Zukunftszentrum um "sich verändernde Gesellschaftssysteme im Osten seit 1989, aber auch um die großen transformatorischen Herausforderungen in Bezug auf Osteuropa unserer Zeit. In der gesamten Bundesrepublik gibt es bisher keinen Ort dafür."

Die Universität unterstützt die Stadt im bundesdeutschen Wettbewerb um das Zukunftszentrum aktiv. "Das Besondere am Zukunftszentrum ist die Verbindung von Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur. Unser Ziel ist es, einen Ort in Jena zu schaffen, der auf Grundlage international vernetzter Forschung, die Umbrüche und Frakturen im östlichen Europa vor und nach 1989-1991 nicht nur erlebbar werden lässt, sondern auch offen und kontrovers diskutiert", erläutert Unipräsident Prof. Dr. Walter Rosenthal die Motivation der Universität.

Tilo Schieck aus dem Bewerbungsteam wünscht sich, "dass das Zukunftszentrum ein offener, freundlicher Ort wird, zu dem viele gern kommen. Ein Ort des Zuhörens, ein Ort, der Reden ermöglicht, ein Ort der Diskussion und des Austausches. Und ich wünsche uns, dass das Zentrum ein Raum wird, wo wir gemeinsam darüber nachdenken, welche Bedeutung unsere Erinnerungen und Haltungen sowie die Erfahrungen aus dem osteuropäischen Raum der vergangenen Jahre für die Gegenwart und die Änderungen der kommenden Zeit haben können."

Das Format "WorldCafé" kurz erklärt

ein historisches und ein modernes Bild von Jenas Stadtzentrum nebeneinander ©Stadt Jena

In einem World Café sitzen die Teilnehmenden an runden Tischen. Die Tischdecken sind aus Papier und dienen als Notizblock. So können alle Teilnehmenden Ideen und Gedanken notieren und ergänzen. In Bezug auf "Wissenschaft", "Dialog" und "Kultur", die drei Säulen des Zentrums, aber auch zum Standort selbst, können so gemeinsam Ideen, Impulse, Erfahrungen, Meinungen und Perspektiven für die Jenaer Bewerbung um das Zukunftszentrum gesammelt werden.

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