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Junge Komponisten auf der Suche nach eigenem Stil

Hans Lehmann über das 5. Mittwochskonzert am 6. Januar 2016 mit Maximilian Simon an der Violine und GMD Marc Tardue am Pult

Weniger Bekanntes von Benjamin Britten erzeugte Neugier und Staunen

Mit der Programmauswahl des A-Konzertes am Mittwochabend vermochte GMD Marc Tardue wiederum mit dem Orchester Zeichen zu setzen. Benjamin Britten (1913- 1976), bekannt durch populär gewordene Stücke, aber wann hat man seine „Sinfonia da Requiem“ op. 20 bisher hören oder im wahrsten Sinne des Wortes erleben dürfen?
Der damals 28jährige nimmt Grundformen des katholischen Requiems zum Anlass, um einerseits einem Kompositionsauftrag aus Japan für ein Jubiläum gerecht zu werden, andererseits liegen die eigenen historisch schlimmen Ereignisse noch gar nicht weit zurück, und man befindet sich mit Blick auf die Nazis wieder am Abgrund. Hinzu kommt, und das ist für die Hörer so packend: er löst sich mit der Tonsprache seines Schaffens von Anfang an formell von den musikalischen Traditionen seiner Heimat. Die Hörer werden in ein Geschehen hineingenommen, wo man immer wieder überrascht wird allein von der Vielfalt der Motive in der Art, wie er das Ganze instrumentiert hat.

Ein von tiefen Bläsern angestimmtes Lacrymosa, ein Totentanz im „Dies Irae“ kann allein vom Rhythmus und der Virtuosität bei Bläsern und Streichern kaum übertroffen werden ehe melodisch angestimmt die Intentionen des Gedenkens sphärenhaft ausklingen. Bereits hier war das Publikum von der Wiedergabe des für unsere Hörgewohnheiten ungewöhnlichen Werkes fasziniert. Dies zudem in einer Zeit, wo die Medien täglich voll sind in der Berichterstattung vom kriegerischen Weltgeschehen.

Doch es kam, was Virtuosität sowohl eines Solisten als auch des Orchesters anbelangt, noch zu einer Steigerung an diesem Konzertabend. Wie der damals 25jährige Komponist sein Konzert für Violine und Orchester op. 15 angelegt hat, er sprengt damit hergebrachten Formenkanon und man kommt von Episode zu Episode aus dem Staunen nicht heraus. Zumal mit Maximilian Simon (Jahrgang 1988) ein ungewöhnliches Geigentalent zur Verfügung stand. Britische Noblesse vom Komponisten virtuos in höchste Geigenlagen gegossen, mitunter vom Cantus in tiefen Lagen gestützt und das nicht nur in einer alles übersteigender Kadenz.
Nebenbei bemerkt, für die Konzertbesucher insofern eine Premiere, als eine Saite auf dem Soloinstrument riss und Konzertmeister Sima sein Instrument mit der von Maximilian Simon tauschte, um hinter der Bühne eine neue aufzuziehen, ohne dass die Wiedergabe dabei unterbrochen werden musste. Eine kleine Episode, die es für die Annalen wert ist festzuhalten. Britten ging mit seinem Freund Peter Pears 1939 in die USA, wo das Konzert auch uraufgeführt wurde.
Im Volkshaus ging damit unter Marc Tardues Leitung eine Wiedergabe über die Bühne, wo keine Wünsche offen blieben, zumal der Orchesterpart im Detail und Tutti mit dem Solisten eine Einheit zu bilden vermochten. Der Jubel im Publikum dementsprechend.

Mit dem Opus eines weiteren jungen Komponisten wurde der Abend gekrönt. Der damals 18jährige Franz Schubert benannte seine Sinfonie Nr.4 c- moll zwar als eine „Tragische“, aber mit den Hörgewohnheiten der
nachfolgenden Generationen ist da nicht viel Tragisches zu entdecken, im Gegenteil, Zeitgeist auf Schuberts persönlichen Weg als Liedgestalter hin zur sinfonischen Form. Was für ein großartiger Konzertabend und so eigentlich aus Besuchersicht nicht vorhersehbar.

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