Podiumsdiskussion im Romantikerhaus

Podiumsgespräch mit Jens-F. Dwars, Katrin Lemke, Klaus Krippendorf und Martin Straub.

Seit Juni gibt es eine Ausstellung über Johannes R. Becher im Romantikerhaus. Denn es hat einmal arg gebechert in Jena: 1951 zum Ehrenbürger der Stadt ernannt, galt der Verfasser der Staatshymne und spätere Kulturminister fast vierzig Jahre lang als der berühmteste Student der Salana. Zu seinen Ehren gab es Becher-Festspiele an der Universität und Becher-Festwochen an einer Becher-Schule und selbst die Kaserne auf dem Jägerberg trug seinen Namen. In Wirklichkeit war der Expressionist nie immatrikuliert und kam 1916 bis 1918 nur als exzessiver Morphinist zu Entziehungskuren in die Jenaer Psychiatrie. Soll man dennoch seiner gedenken? Wie hat die Stadt einst mit Becher gelebt und was können wir heute mit ihm anfangen? Jetzt, da auch sein Denkmal in Jena-Lobeda verschwunden ist. Lohnt es sich, seine Gedichte wiederzuentdecken? Über diese Fragen verständigen sich in einem Podiumsgespräch am 15. Oktober ab 15 Uhr im Romantikerhaus die einstige Lehrerin an der Becher-Schule Katrin Lemke, der Germanist Klaus Krippendorf, der einst im „Zentralen Arbeitskreis Johannes R. Becher“ des Kulturbundes mitgewirkt hat, und der Literaturwissenschaftler und Mitbegründer des Lese-Zeichen e.V. Martin Straub. Moderiert wird das Gespräch vom Becher-Biografen und Ausstellungsmacher Jens-F. Dwars.