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Fünf neue Stolpersteine verlegt

Die Stadt Jena hat am Montag, dem 23. August 2021 gemeinsam mit den Initiatoren des Arbeitskreises "Sprechende Vergangenheit" e. V. fünf neue Stolpersteine in Erinnerung an Luise Eismann, Gertrud Korte, Meta Langstroff, Sonia Maria Wagner und Kurt Hanitzsch verlegt, die als Opfer von medizinischen Verbrechen der Nationalsozialisten in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein bzw. wegen ihrer Herkunft als Roma im KZ Auschwitz ums Leben kamen. Der Kölner Künstler Gunter Demnig nahm bei strömendem Regen persönlich die Einbringung der Steine vor.

Stolpersteinsetzung mit Rosen bei Regen ©JenaKultur

Auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Herrn Dr. Albrecht Schröter sowie des Arbeitskreises Judentum wurde 2007 ein Projekt zu Ehren von jüdischen Opfern der NS-Zeit in Jena initiiert. Das Projekt heißt „Stolpersteine“. Dabei wurden „Pflastersteine“ mit einer Messingabdeckung mit den Abmaßen 10 x 10 cm in den Gehweg vor den ehemaligen Wohnstätten jüdischer Einwohner*innen unserer Stadt eingelassen. Auf ihnen sind Name und Lebensdaten der betreffenden jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger angegeben. Die Aktion soll an das grausame Kapitel der Judenvernichtung in unserer Geschichte erinnern und für das nach wie vor latente Problem des Antisemitismus sensibilisieren.

Die Idee stammt von dem Kölner Künstler Gunter Demnig und wurde bereits in vielen Städten Deutschlands und Europas mit großer Resonanz realisiert. Inzwischen gibt es in Jena 41 solcher Stolpersteine. 2019 wurde erstmals mit einem Stolperstein einem homosexuellen Opfer der Nationalsozialisten gedacht. Heinrich Weidinger, der im Hotel Weimarischer Hof, Unterm Markt 4  gewohnt hat, wurde 1944 im KZ Buchenwald ermordet.

2021 soll die Tradition mit der Setzung von fünf neuen Steinen für Jenaer Mitbürgerinnen und Mitbürger fortgesetzt werden, die als Opfer von medizinischen Verbrechen der Nationalsozialisten in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein bzw. wegen ihrer Herkunft als Roma im KZ Auschwitz ums Leben kamen.

Die Stadt Jena erinnert an:

Stolperstein in Jena ©JenaKultur

Meta Langstroff

Meta Langstroff wurde am 30.04.1891 in Bad Liebenstein geboren. Sie lebte mit ihrem Mann und 2 Kindern in Jena in der Lutherstraße 72. 1937 wurde sie in die Landesheilanstalt Stadtroda aufgenommen, am 26.09.1940 wurde sie in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein gebracht und dort ermordet. Sie wurde 49 Jahre alt.

Luise Eismann

Luise Eismann wurde am 15. August 1906 in Jena geboren. Im August 1934 kam sie in das Carl-Friedrich-Hospital in Blankenhain. Es erfolgte eine Meldung an das Erbgesundheitsgericht und es wurde ein Verfahren zur Sterilisation eingeleitet. Am 7. November 1940 wurde Luise Eismann im Rahmen der Aktion T4 in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein umgebracht. Sie wurde 34 Jahre alt. Ihr letzter Wohnaufenthalt vor ihrer Klinikeinweisung war Jena, Unterm Markt 7. Dort arbeitete sie als Hausangestellte.

Gertrud Korte

Gertrud Korte wurde am 6. Oktober 1880 in Jena als Tochter des Stadtrevisors geboren. 1907 begann ihre Krankengeschichte. Sie wurde in die Landesanstalt nach Stadtroda verlegt, der Vater wollte sie auf keinen Fall wieder zu Hause aufnehmen. 1915 kam sie dann nach Blankenhain, es schlossen sich weitere Aufenthalte in Stadtroda an. Am 12.11.1940 wurde sie nach Pirna-Sonnenstein gebracht, wo sie unmittelbar nach ihrer Ankunft am gleichen Tag ermordet wurde. Gertrud Korte wurde 60 Jahre alt. Sie wohnte bis zu Beginn ihrer Krankheit in der Rathausgasse 1.

Kurt Hanitzsch

Kurt Hanitzsch wurde am 27.4.1882 in Chemnitz geboren. Er erlernte den Beruf eines Kaufmanns. 1910 heiratete er, 1911 wurde seine Tochter geboren. Nach seiner Teilnahme am 1.Weltkrieg zog er nach Jena und war als Handelsvertreter tätig. Die Familie wohnte in der Golmsdorfer Straße 9. Er war langjähriges SPD-Mitglied. Kurt Hanitzsch wurde 1935 verhaftet und in das KZ Bad Sulza gebracht. 1937 kam er in die Landesheilanstalt Blankenhain. Am 18.09.1940 ermordete man ihn in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein.

Sonia Maria Wagner

Sonia Maria Wagner war ein Kind aus einer Roma-Familie. Sie wurde am 28.4.1934 in Jena geboren. Das Jenaer Jugendamt übernahm die Vormundschaft. Die Familie hielt sich in der Folge an verschiedenen Orten auf, wurde 1943 dann nach Auschwitz deportiert, wo Sonia Maria Wagner am 15.06.1943 ermordet wurde. Sie wurde 9 Jahre alt. Der Stein ist am Gries platziert, da hier in den 1920er Jahren ein Stellplatz für Wagen der Roma und Sinti war.

Zum Hintergrund:

Stolperstein mit Rosen bei Nacht

Blogbeitrag Stolpersteine

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