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Gedenktafel für Friedrich Schomerus eingeweiht

Begrüßung durch Lambert Grolle bei der Einweihung der Gedenktafel für Friedrich Schomerus   ©JenaKultur
Einweihung der Gedenktafel für Friedrich Schomerus mit Namensschild auf der Eingangspforte im Vordergrund  ©JenaKultur

Am 16. November 2021 wurde genau zum 75. Jahrestag der Verleihung seiner Ehrenbürgerwürde Jenas eine Gedenktafel für Friedrich Schomerus an dessen ehemaligen Wohnhaus in der Kernbergstraße 59 eingeweiht.

Dr. Friedrich Riclef Schomerus (1876 – 1963) stammte aus Ostfriesland und studierte in Göttingen, Berlin, Leipzig und Tübingen Jura und Nationalökonomie. Während dieser Zeit war er Mitglied der Burschenschaft Germania.
1905 heiratete er Helene Henriette Treplin in Schleswig-Holstein.

Anwesende bei der Einweihung der Gedenktafel für Friedrich Schomerus ©JenaKultur

1906 wurde er mit Unterstützung des damaligen Geschäftsführers Siegfried Czapski Personalleiter bei der Firma Carl Zeiss in Jena. Er engagierte sich in Jena vielfältig auf kommunal- und landespolitischer Ebene und trat konsequent für die Bewahrung und Vermittlung des sozialpolitischen Erbes von Ernst Abbe ein. Von 1914 bis 1933 war er Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und Vorsitzender der Fraktion der Deutschen Demokratischen Partei sowie Mitglied im Finanz- und im Bauausschuss der Stadt. Er gehörte u.a. 1919 zu den Gründern der Thüringer Volkshochschule. Als Verfechter der Weimarer Republik und liberaldemokratischer Werte wurde er 1933 durch die Nationalsozialisten seiner Stellung als Leiter der Personalabteilung enthoben, ebenso fast aller seiner öffentlichen Ämter.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm er erneut die Funktion als Personalchef in der Firma Carl Zeiss und gehörte der neuen Geschäftsleitung an. Gleichzeitig fungierte er als Bevollmächtigter der Carl-Zeiss-Stiftung. Im Jahr der sowjetischen Demontage der Zeiss-Werke (1946) wurde Schomerus Mitglied der LDP-Fraktionen sowohl in der Jenaer Stadtverordnetenversammlung als auch im Thüringer Landtag in Weimar.

OB Thomas Nitzsche und Jost Grolle bei der Einweihung der Gedenktafel für Friedrich Schomerus OB Dr. Thomas Nitzsche und Jost Grolle ©JenaKultur

Am 16. November 1946 beschloss die Stadtverordnetenversammlung einstimmig, ihm das Jenaer Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Auf Grund seiner offenen Kritik an der Demontage der Werke von Zeiss und Schott und am zwangsweisen Abtransport von Mitarbeitern und ihrer Familien in die Sowjetunion geriet Schomerus mehr und mehr unter politischen Druck. 1949 legte  er schließlich alle seine Ämter nieder und zog sich ins Privatleben zurück. Die mittlerweile zum VEB umgewandelte Firma Carl-Zeiss versetzte ihn im selben Jahr in den Ruhestand.

Friedrich Schomerus starb 1963 im Alter von 87 Jahren in Jena. Sein Grab befindet sich auf dem Jenaer Nordfriedhof.

Die Tafel, deren Anbringung durch JenaKultur organisiert und bezahlt wurde, ist auf Antrag der Familie des Geehrten, seiner Enkel und Urenkel, namentlich vertreten durch den Enkel Lambert Grolle aus Jena, auf den Weg gebracht und auch von diesen finanziert worden. Auf besonderen Wunsch der Familie erhielt Schomerus' Ehefrau Helene, geborene Treplin ebenfalls auf der Tafel Erwähnung, da sie von allen hoch geachtet und verehrt wurde. Sie war den Enkeln ein Halt gewesen, nachdem ihre Väter – alle 3 Söhne der Schomerus – im Zweiten Weltkrieg gefallen waren, und bot ihnen im von der Familie liebevoll genannten "Kernberghaus" ein neues Zuhause.

Die Einweihung der Gedenktafel in der inzwischen über 160jährigen Tradition weißer Emailletafeln an Jenaer Häusern fand im kleinen Kreis der Familie in Anwesenheit des Oberbürgermeisters Dr. Thomas Nitzsche statt. 
Den Beitrag von JenaTV zur Einweihung können Sie hier anschauen.

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